Winterwandern und Naturschätze kennenlernen. Tja, das geht das ganze Jahr über.
Auf zur Lercheralm in Südtirol, im Pustertal, in Percha, in der Ferienregion Kronplatz, im Naturpark Rieserferner Ahrn. Ein kurzer Nachmittagsspaziergang durch einen stillen Bergwald, vorbei an kraftvollen Zirbelkiefern, Fichten und Lärchen.
Kaum jemandem fallen im Winter die zahlreichen Flechten auf den Bäumen auf. Der eine und der andere fragt mich, ob diese Bäume krank seien….
Es wachsen in der Natur viele verschiedene Arten von Flechten. Eine davon ist „Großvaters Bart“, so nannten sie unsere Ahnen in ihrer bildhaften Sprache.
Wildtiere, Schnecken, Rehe…. fressen im Winter gerne diese kostbaren und nährenden Flechten.
Sogar wir Menschen lernen sie gerade wieder kennen.
Flechten gelten seit Jahrzehnten als Bioindikatoren für Luftgüte und zählen zu den gefährdetsten Lebewesen Europas.
Warum haben sich Algen und Pilze zusammengetan, um als Flechten in Erscheinung zu treten?
Als Pionierpflanzen bevölkern sie die ganze Erde. Heute werden sie nicht mehr als Flechtenmehl, wie in Notzeiten verwendet, die Flechtenstoffe mit ihren heilsamen und antibiotischen Wirkstoffen werden in der Naturheilkunde eingesetzt.
Die Bartflechte (lat. Usnea Barbata) ist reich an Vitamin C, Gerbstoffen und antibiotisch wirkender Usninsäure und kann innerlich sowie äußerlich angewendet werden. Die Tinktur des Lärchenbarts wirkt besonders vorteilhaft auf die Atemwege, kann bei Erkältungskrankheiten und im Besonderen bei Husten eingesetzt werden.
Das sehr hautfreundliche Bartflechtenextrakt wird dank seiner positiven Eigenschaften mittlerweile sehr häufig auch in der Kosmetik eingesetzt. Äußerlich in Salben gegen Hautunreinheiten: bei Pickeln, Fußpilz und bei oberflächlichen Wunden.
Gut zu wissen: Es gibt auch giftige Flechten, z. B. die giftgrüne Wolfsflechte, mit der Wölfe geködert wurden.
