Was hat der Abend an Schätzen und Geschenken für uns ? Wenn wir am späten Nachmittag in Wengen im Gadertal, in der Ferienregion Alta Badia hinauf zu den naturbelassenen Ritwiesen wandern, der Touristenstrom ins Tal gezogen ist, gehen Tore auf.
Tore in mich. Tore in dich. Tore in unsere innere Welt. Nur für den, der seine Kopfgedanken ausschalten kann und sich auf die Abendenergien dieses Kraftplatzes einlässt.
Die Natur ist zyklisch, ihre Gesetze sind einfach. Einatmen ist Frühling. Ausatmen ist der Herbst und die Atempause der Winter. Abend ist wie Ausatmen des Tages. Zur Ruhe kommen. Loslassen.
Wollen wir wieder das Zyklische spüren und in unser Leben integrieren? In diesem Fall wie die Natur im Spätsommerabend: die Schwere der Pflanzenpracht, die die Erde hervorgebracht mit Licht, Wasser, Wind, der Zusammenarbeit mit Tieren und Elementen. Diese Pflanzenfülle, die sich hingibt dem Zyklus der Natur, ihre Säfte zurücknimmt und bald ihre Samen verstreut.
Ruhe kehrt ein. Hingabe an das Sein. Hingabe an das Zyklische. Hingabe an die Naturgesetze.
Es ist etwas Besonderes, diese Abendstunde inmitten der Dolomiten,in ihrem getragenen Sein, in ihrer stoischen Ruhe.
ALLES IST GETAN. Wir dürfen nun ruhen und SEIN. Mit allen Sinnen gehen wir nach Innen.
In sanften Farben verabschiedet sich das Licht. Die Felswände spiegeln „Elrosadira“, wie die Ladiner den Sonnenuntergang liebevoll nennen.