Und es gibt ihn doch: den Naturschnee in den Bergen Südtirols. In der Winterstille stapfen wir im Wald hinauf zu den „Schlafhäusern“, hoch über Ahornach im Südtiroler Tauferer Ahrntal in der Ferienregion Kronplatz. Eine urige sonnenverwitterte verlassene Holzhütte und eine Bank laden ein zur ersten Rast. Ein traumhafter Kraftplatz inmitten eines großen Zirbenwaldes. Sonne, Weitsicht und Ruhe, eine heilige Ruhe umgibt uns.
Weiter über ein Steiglein, kaum begangen, schneebedeckt. An krumm gewachsenen alten Urzirben vorbei, nur hie und da ein Ruf der Tannenhäher. Wir machen große Augen, als wir zahlreiche Spuren im Schnee sehen: Kleine und große, regelmäßige und unregelmäßige. Hüpfende, flüchtende oder gemächlich vor sich hinziehende Tritte im Schnee.
Sie erzählen uns von Tieren, die auch im Winter in dieser Urnatur im Hochgebirge leben: Eichhörnchen, Mäusen, Birkhühnern, Gämsen, Füchsen und Hasen. Was vermitteln uns die Tiere mit ihrer der Natur angepassten Lebensweise?
Der Weg als weiße Spur führt uns weiter durch winterverschlafene Alpenrosenbüsche und Gräser. Vor uns die tiefverschneite Pyramide: der Hochgall im Naturpark Rieserferner.
Es ist später Nachmittag. Die Sonne geht hinter den Bergen unter, im letzten Abendlicht wandern wir über den Forstweg zurück zum Parkplatz. Reich erfüllt und zufrieden.
Du, Mensch, welche Spur willst du in deinem Leben hinterlassen?